Mit oder ohne?
«Bei uns hat die St.Galler Bratwurst sicher nicht denselben Stellenwert wie in St.Gallen, aber wir haben viele Kunden aus den grenznahen Kantonen Zürich und Schwyz, die nur wegen unserer IGP-zertifizierten St. Galler Bratwürste kommen», erzählt Ernst Brönnimann, der in Jona eine weit über den Ort hinaus bekannte Metzgerei führt. Notabene in vierter Generation.
Viele seiner Kunden kommen von jenseits der Senfgrenze, wo man (noch) nicht weiss, dass die St.Galler den intensiven Geschmack von Senf als Begleitung zu ihrer eleganten, feinen Bratwurst unnötig, ja sogar störend empfinden. Doch rund um Rapperswil und in der Linthebene sieht man das mit dem Senf weniger eng als in der Stadt St.Gallen.
«Früher verlief die Senfgrenze ziemlich genau entlang den St. Galler Kantonsgrenzen, heute gibt es diesseits des Rickens eine ziemlich breite Übergangszone», beobachtet Brönnimann mit Bedauern. «Da die Leute hier schon sehr in Richtung Zürich orientiert sind, verlangen unsere Kunden immer häufiger Senf zu ihrer Bratwurst. Das tut einem als leidenschaftlicher Metzger schon weh.»